
Den Purpose entdecken und zur Ausrichtung nutzen
Wie entdeckt man den Purpose und nutzt ihn zur täglichen Ausrichtung in Unternehmen von Dr. Katrin Hinzdorf, Dipl.-Psychologin & zertifizierter Einzel- und Teamcoach
Was ist die Bedeutung von Purpose und was versteht man darunter? Den Beitrag, den wir über uns hinaus bereit sind zu leisten, ist in der Psychologie ein angeborenes Bedürfnis, welches uns anhaltend emotional motiviert. An dieses Bedürfnis setzt die Definition des Purposes von Simon Sinek an. Der sogenannte “Golden Circle” von Simon Sinek spaltet den Purpose in 3 Ebenen auf: Das “WHAT” (Was tun wir?) Das “HOW” (Wie tun wir es?) Das “WHY” (Warum tun wir das, was wir tun?) Weiterhin wird zwischen dem Firmen-WHY und dem persönlichen WHY unterschieden.
Wieso ist das “WHY” so wichtig für Gründer und wie arbeitet Katrin mit ihnen? Die Beobachtungen von Katrin haben gezeigt, dass viele Gründer aus einer einfachen Idee bzw. einem Mut hinaus beschliessen, eine Firma zu gründen und zu führen. Dadurch, dass die Firmen aufgrund ihres Wachstums und die damit einhergehenden Umsatzsteigerungen immer wie grösser werden, müssen Gründer konsequenterweise mehr Verantwortung tragen. In Anbetracht dieser grossen Verantwortung (bspw. steigende Anzahl Mitarbeiter oder Investoren), fangen viele Gründer an, sich nach aussen zu orientieren (= den Umständen anzupassen) und verlieren somit ihre Innenausrichtung. An diesem Punkt, ist bei vielen Gründern etwas verloren gegangen und sie vergessen, wieso sie eigentlich das machen, was sie gerade machen. Um dieses Problem zu lösen, sucht man in einem Enteckungsprozess das “WHY”, um im nächsten Schritt den wiedergefundenen Purpose auf den Alltag/die Firma zu richten.
Wie entwickeln sich Menschen? Frederic Laloux hat untersucht, wie Menschen und Organisationen sich entwickeln und Arbeit gestalten können. Dabei konnte man mit jeder Stufe die Komplexität besser verstehen. Jede Stufe hat zudem auch neue Durchbrüche geschafft. Die vereinfachte Abbildung wurde dabei in 5 verschiedenen organisationalen Paradigmen nach Laloux unterteilt. Beginnend vom roten Kreis, wo Macht und Autorität bei einer Person konzentriert ist, bis hin zum äussersten Kreis der Farbe teal, namentlich Selbstmanagement, Selbstmanagement und Sinn und Zweck als Schlüsselwörter (“Key Breakthroughs” von innen nach aussen): 1 “ROT”: Arbeitsteilung, Befehlsautorität 2 “BERNSTEIN”: formale Rollen (stabile & skalierbare Hierarchien), stabile & reproduzierbare Prozesse 3 “ORANGE”: Innovation, Verantwortlichkeit, Meritokratie 4 “GRÜN”: Empowerment, egalitäres Management, Stakeholder-Modell 5 “TÜRKIS”: Selbstmanagement, Ganzheitlichkeit, evolutionärer Zweck
In Anlehnung an Ken Wilber, können die vorangehend erwähnten, einzelnen Bereiche in einem 4-Perspektiven-Modell näher betrachtet werden. Katrin wendet dieses Modell an, um die von Frederic Laloux organisationalen Paradigmen besser und ausführlicher erklären zu können. Zudem wird dieses 4-Perspektiven-Modell als Grundlage für die zukünftige Arbeit mit Katrins Klienten genutzt.
Seit wann ist Katrin als selbständiger Coach tätig? Die ersten Berührungspunkte im Bereich Coaching machte Katrin in der Schweiz, Aarau, als sie nach ihrer Promotion zum Thema Führungskräftetraining festgestellt hatte, dass sich diese Wissenaufbauten nicht nachhaltig verhielten. Mittlerweile ist Katrin schon seit 15 Jahren selbständig und hat vor allem Klienten in Konzernen wie BMW oder Siemens aber auch Schulleiter, Ministerien und Banken begleitet. Seit ungefähr 5 Jahren liegt Katrins Hauptaugenmerk in der Begleitung von Einzelgründern bis hin zu Team- und Mehrgründern. Das Coaching ist dabei ein sehr vertraulicher Prozess.